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Säbel mit Griff aus Walrosszahn, Gefäß und Scheide mit Montierungen aus teils vergoldetem und nielliertem Silber



Säbel mit Griff aus Walrosszahn, Gefäß und Scheide mit Montierungen aus teils vergoldetem und nielliertem Silber


Inventar Nr.: KP NT 61
Bezeichnung: Säbel mit Griff aus Walrosszahn, Gefäß und Scheide mit Montierungen aus teils vergoldetem und nielliertem Silber
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: zwischen 1648 und 1687
Objektgruppe: Blankwaffen, Schlag- und Stangenwaffen
Geogr. Bezug: Osmanisches Reich
Material / Technik: Säbel aus Damaststahl mit angesetzter Schneide, Inschrift geätzt. Vogelkopfgriff aus Walrosszahn. Stifte zum kaschieren des Zahnnervenkanals aus Elfenbein und Walrosszahn, Griffnieten aus Messing, vergoldet, Griffschalen an der Innenseite mit Horn belegt. Das Kupferband zwischen den Griffschalen ist graviert und vergoldet. Parierstange aus gegossenem Silber, teilweise vergoldet, Niello, punziert, graviert, in die nach unten gezogenen Enden eingelötete, gegossene und vergoldete Rosetten. Scheide mit Holzkern, dessen Oberfläche beidseitig fünf Halbrundstäbe ausbildet, mit Leder überzogen. Montierung aus Silber, teils vergoldet, teilweise graviert, Niello, mittlerer Tragebeschlag fehlt. Dekor teils mit stilisierten Tulpen (?). Auf der Schmalseite der Scheide (Seite des Klingenrückens) gut erkennbare Marke, derzeit noch nicht identifiziert. (05.11.2012 AB FHT)
Maße: Scheide: 75,5 cm (Länge)
Scheide: 598,4 g (Gewicht)
Schneide: 73 cm (Länge)
Gesamtlänge 85,4 cm (Länge)
Klingenbreite an der Parierstange 4,9 cm (Breite)
Rückenschneide 25,8 cm (Länge)
Krümmungshöhe: 3,6 cm (Höhe)
Säbel: 1035,5 g (Gewicht)
Beschriftungen: Tughra: undeutlich, möglicherweise von Sultan Mehmed IV. (1648–1687) (Mundblech)
Tughra: undeutliche Inschrift in einem Kreismedaillon (Ortband)


Katalogtext:
Auf dem Mundblech der Scheide ist eine „Tughra“, der kalligraphisch gestaltete Namenszug des regierenden Sultans, eingeprägt. Mit Vorbehalt kann sie Sultan Mehmed IV. (reg. 1648–1687) zugeordnet werden. Stimmt dies, so wäre die Waffe in der Regierungszeit desjenigen Sultans entstanden, der 1683 Wien belagern ließ. Eine Kostbarkeit stellt der Walrosszahn der Griffschalen dar. Walrosszähne zählten in Kassel Anfang des 18. Jahrhunderts zu den Sehenswürdigkeiten der Anatomiekammer im Kunsthaus. Auch die Osmanen müssen das edle Material über weite Distanz erhandelt haben, da Walrösser nur in den kalten Nordmeeren leben. (15.10.12 AS)



Quellen:
keine Erwähnung in den Altinventaren

Literatur:
  • Osmanisch-Türkisches Kunsthandwerk aus süddeutschen Sammlungen [Ausstellung Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt, 1.9.–4.11.1979]. München 1979, S. 136, Kat.Nr. 105.
  • Löwe und Halbmond. Ein Prunkzelt und Waffen aus dem Osmanischen Reich in Schloss Friedrichstein. Petersberg 2012, S. 125-126, Kat.Nr. 30.
  • Becker, Anne: Die Pracht im Detail. Zu Materialien und Techniken osmanischer Waffen. In: Löwe und Halbmond. Ein Prunkzelt und Waffen aus dem Osmanischen Reich in Schloss Friedrichstein (2012), S. 69-75, S. 69-70.
  • Bungarten, Gisela (Hrsg.): Groß gedacht! Groß gemacht? Landgraf Carl in Hessen und Europa. Ausstellungskatalog. Kassel, Museumslandschaft Hessen Kassel. Petersberg 2018, S. 254-255, Kat.Nr. IV.67.


Zitierweise:
Es wird empfohlen, folgende Zitierweise zu verwenden:
KP NT 61. In: Katalog der Osmanischen Waffen der Museumslandschaft Hessen Kassel (Online-Kataloge der Museumslandschaft Hessen Kassel). Hrsg. von der Museumslandschaft Hessen Kassel, Kassel 2012, http://turcica.museum-kassel.de/197945/, 9.12.2023.


Letzte Aktualisierung: 25.04.2022


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