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Dolchmesser mit Griff aus Chalcedon und silbervergoldeten Montierungen (bildet eine Garnitur mit KP B II.100)



Dolchmesser mit Griff aus Chalcedon und silbervergoldeten Montierungen (bildet eine Garnitur mit KP B II.100)


Inventar Nr.: KP B II.102
Bezeichnung: Dolchmesser mit Griff aus Chalcedon und silbervergoldeten Montierungen (bildet eine Garnitur mit KP B II.100)
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 1700
Objektgruppe: Blankwaffen, Schlag- und Stangenwaffen
Geogr. Bezug: Osmanisches Reich
Material / Technik: Klinge aus Wootz - Damaststahl, einschneidig, unlesbar gemarkt in Form eines Granatapfels (entspicht nicht der Marke KP B II. 101). Rücken zur Messerspitze abfallend. Übergang zur Angel aus zwei aufgelöteten und vergoldeten Metallstücken, eines davon wegen der asymetrischen Montierung mit weichem Metall beschichtet. Angel sehr kurz, im zylindrischen Bohrloch des Griffs vermutlich mit Kitt verankert (rote Kittstellen sichtbar). (30.10.2012 FHT)
Vogelkopf-Griff aus Chalcedon, einschalig, achtkantig geschliffen (zwei Kanten sehr schmal). Scheide aus Holzkern mit schwarz bemaltem, geprägtem Leder bezogen, im oberen Drittel folgt die Scheide dem achtkantigen Umriss des Griffs (nur innen, außen kaum sichtbar). Naht aus Silberfaden. Mund- und Ortband aus Silber, vergoldet, graviert und punziert, auf der Rückseite des Ortblechs Tughra, die identisch ist mit KP B II. 100. Trageöse mit Scharnier, aufgelötet. Kugelförmiger Abschluss der Scheidenspitze. (07.11.2012 AB)
Maße: Messer: 18 cm (Länge)
Klinge: 11,2 cm (Länge)
Dolch: 42,4 g (Gewicht)
Klingenbreite 1,9 cm (Breite)
Scheide: 17,3 cm (Länge)
36,3 g (Gewicht)
Beschriftungen: Marke: granatapfelartig, unleserlich (auf der Klinge)
Tughra: undeutliche Tughra, eventuell von Sultan Mustafa II. (auf dem Ortband der Scheide )


Katalogtext:
Landgraf Karl verwahrte den Dolch und das Messer nicht im „Gewölbe unter dem Neuen Kabinett“, sondern behielt beide Stücke in seinem Studier- und Arbeitszimmer, dem „hochfürstlichen Kabinett“. Dieses zählte zu den vornehmsten Räumen des Schlosses, und nur wichtige Gäste wurden dorthin vorgelassen. Die beiden Waffen lagen dort in einem „laquirten Comptoir“ zusammen mit diamantenbesetzten Degen, goldenen Uhren und anderen Kostbarkeiten, was ihre besondere Wertschätzung unterstreicht. (15.10.12 AS)



Quellen:
Inventar des Kabinetts 1730, Comptoir,
Schublade 8, Nr. 3

Literatur:
  • Löwe und Halbmond. Ein Prunkzelt und Waffen aus dem Osmanischen Reich in Schloss Friedrichstein. Petersberg 2012, S. 131, Kat.Nr. 38.


Zitierweise:
Es wird empfohlen, folgende Zitierweise zu verwenden:
KP B II.102. In: Katalog der Osmanischen Waffen der Museumslandschaft Hessen Kassel (Online-Kataloge der Museumslandschaft Hessen Kassel). Hrsg. von der Museumslandschaft Hessen Kassel, Kassel 2012, http://turcica.museum-kassel.de/191239/, 28.3.2024.


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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