Dolch mit Griff aus Chalcedon und Lederscheide mit silbervergoldeten Montierungen (bildet eine Garnitur mit KP B II.102)



Dolch mit Griff aus Chalcedon und Lederscheide mit silbervergoldeten Montierungen (bildet eine Garnitur mit KP B II.102)


Inventar Nr.: KP B II.100
Bezeichnung: Dolch mit Griff aus Chalcedon und Lederscheide mit silbervergoldeten Montierungen (bildet eine Garnitur mit KP B II.102)
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: Anfang 18. Jh.
Objektgruppe: Blankwaffen, Schlag- und Stangenwaffen
Geogr. Bezug: Osmanisches Reich
Material / Technik: Klinge aus Wootz - Damaststahl (Wellendamast), zweischneidig, Spitze über die Rückenlinie hinaus nach oben gezogen. Angel 24 mm lang, im Griff mit Kitt befestigt. Einteiliger Griff aus Chalcedon, linsenförmiger Querschnitt, an der Handlage eingezogen, zehnkantig geschliffen, um den Griff eine geflochtene Handschnur aus schwarz korrodierten Metall- und hellen Seidefäden - Schnur ist gerissen - ein Ende mit teilt sich in drei abschließenden Schnüre, deren Enden Korallenperlen verzieren (an einem Ende fehlt die Korallenperle). Scheide aus Holzkern mit geprägtem, schwarz bemaltem Leder bezogen, die Fäden der versenkten Naht mit tordiertem Silberdraht umwickelt, Mundblech und Ortband aus Silber, vergoldet, graviert und punziert, mit Tremulierstrich versehen. Auf der Rückseite des Ortbands noch ungedeutete Tughra (gleicht der auf KP B II. 102). Trageöse aufgelötet, daran eine Kordel in Schlauchgeflecht, einzelne Garnstränge vermutlich aus Seide, umwickelt mit vermutlich Silberdraht. Kugelförmiger Abschluss der Scheidenspitze. (12.10.2012 AB, FHT)
Maße: Dolch 27,3 cm (Länge)
Klinge: 17 cm (Länge)
Klingenbreite 3 cm (Breite)
191,3 g (Gewicht)
Scheide: 21,5 cm (Länge)
Scheide: 80,5 g (Gewicht)
Beschriftungen: Tughra: nicht lesbar (Ortband, Rückseite)


Katalogtext:
Landgraf Karl verwahrte den Dolch und das Messer nicht im „Gewölbe unter dem Neuen Kabinett“, sondern behielt beide Stücke in seinem Studier- und Arbeitszimmer, dem „hochfürstlichen Kabinett“. Dieses zählte zu den vornehmsten Räumen des Schlosses, und nur wichtige Gäste wurden dorthin vorgelassen. Die beiden Waffen lagen dort in einem „laquirten Comptoir“ zusammen mit diamantenbesetzten Degen, goldenen Uhren und anderen Kostbarkeiten, was ihre besondere Wertschätzung unterstreicht. (15.10.12 AS)



Quellen:
Inventar des Kabinetts 1730, Comptoir,
Schublade 8, Nr. 2

Literatur:
  • Löwe und Halbmond. Ein Prunkzelt und Waffen aus dem Osmanischen Reich in Schloss Friedrichstein. Petersberg 2012, S. 130, Abbildung S. 130, Kat.Nr. 37.


Zitierweise:
Es wird empfohlen, folgende Zitierweise zu verwenden:
KP B II.100. In: Katalog der Osmanischen Waffen der Museumslandschaft Hessen Kassel (Online-Kataloge der Museumslandschaft Hessen Kassel). Hrsg. von der Museumslandschaft Hessen Kassel, Kassel 2012, http://turcica.museum-kassel.de/191236/, 27.12.2024.


Letzte Aktualisierung: 31.03.2023



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